Es gibt die niedrigfliegenden Satelliten, die sogenannten LEO's
(Low Earth Orbits) mit einer Höhe von ca.600km-1800km und einer
Hörbakeit bis 25min,sowie die in einer hocheliptischen Umlaufbahn
fliegenden HEO's (High Earth Orbits) mit einer Flughöhe von
ca.60tkm (AO-40) und einer Hörbarkeit von mehreren Std.
Ein sehr guter "Einsteiger-Satellit" ist der
AO-51(FM).Dieser Satellit hat einen empfindlichen
Empfänger und einen starken Sender.Er zählt mit einer Höhe von
ca.800 km zu den Niedrigfliegern (LEO's).
Im
Grunde funktioniert der AO-51 wie ein normales FM-Relais, nur sollte man dabei
an eine Tatsache denken, welche einen
"sehr WICHTIGEN
Namen"
für ein recht simples
Problem hat, der
Der
Dopplereffekt
Keine Panik
- das ist was ganz einfaches!
Jeder
kennt es, ein Rettungswagen rast auf einen mit eingeschaltetem
Martinshorn zu. Kaum ist der Rettungswagen an einem vorbei,
erscheint der Ton des Martinshorns irgendwie tiefer! Dieses ist im
Grunde schon der Doppler-Effekt!
Der
Rettungswagen "strahlt" seine Schallwellen in alle
Richtungen aus, auch nach vorne. Wenn der Wagen sich nun auf uns zu
bewegt, dann werden die Ton-Wellen vor dem Rettungswagen dadurch
quasi zusammengestaucht. Dieses kommt daher, da sich die
Schallwellen nur mit 333m/s.bewegen können und der Rettungswagen ja auch eine
Geschwindigkeit hat und ebenfalls in unserer Richtung fährt. Nun
können sich die Schallwellen im Normalfall (Luftdruck,
Temperatur usw.) nicht schneller als ca. 333m/s bewegen, aber der
Rettungswagen hat auch seine eigene Geschwindigkeit von
angenommenen 90km/h.= 25m/s und kommt wie die Schallwellen auf uns zu!
Kommen nun die Schallwellen mit
333m/s 25m/s = 358m/s
auf uns
zu? Nein.- Der Schall kann sich nur unter
"normalen Bedingungen" mit 333m/s.bewegen. Was passiert also?
Auf der Strecke zwischen dem Rettungswagen und uns werden die
Schallwellen zusammengepresst, und wenn ich Wellen auf einer
bestimmten Strecke zusammenpresse, steigt die Frequenz
(je
mehr Wellen auf einer Strecke, um so höher die Frequenz). Die Tonhöhe des
Martinshornes ist nichts weiter als eine Frequenz - nur eben als
Schall statt einer elektromagnetischen Welle.
Es
verhält sich also folgendermassen, wenn der Rettungswagen auf uns
zu kommt:
333m/s Gesch.Auto (Wagen fährt auf uns
zu) =
Ton ist höher
und wenn er
sich von uns entfernt:
333m/s - Gesch.Auto (Wagen fährt von uns
weg)
= Ton ist tiefer
Würde der
Rettungswagen anhalten, egal wo, ob in 10m Entfernung oder 1km,
würden wir den Original-Ton.hören, da der Rettungswagen sich nicht
bewegt!
Und genau
dasselbe was hier der Schall macht, passiert mit den
elektromagnetischen Wellen der Satelliten - und auch unseren, wenn
wir zum Satelitten funken. Nur können sich die elektromagnetischen
Wellen nicht schneller als ca. 300.000 km/s.bewegen und so ein Satellit
ist auch deutlich schneller als ein Rettungswagen (meistens), der
Effekt ist aber derselbe wie beim Rettungswagen!
Das
bedeutet, wenn der Satellit auf uns zu kommt, ist seine Frequenz
die wir hören etwas höher, als die eigentliche Sendefrequenz des
Satelliten, bis zu ca.3-7 kHz. Ist der Satellit an uns
vorbeigeflogen, dann werden es 3-7 KHz weniger, je nach
Geschwindigkeit/Flughöhe des Trabanten.
Dieses geschieht aber
fliessend und nicht ruckartig, so dass man immer die Finger am
Frequenzknopf haben sollte. Möchte man nun den Satelliten
"anfunken" so muss man sich Gedanken machen, ob der
Satellit sich auf uns zu bewegt, denn da in dem Fall ja die
Funkwellen "gestaucht werden, also auch die, welche wir ZUM
Satelitten senden. Da der Empfänger des AO-51 aber auf der Frequenz
145.920MHz hört, müssen wir mit der Sendefrequenz etwas runter
gehen, wenn der Satellit sich auf uns zubewegt und unsere
Funkwellen zum Satelliten gestaucht werden. Würden wir nicht mit
der Sendefrequenz runter gehen, würden der Satellit uns in einer zu
hohen Frequenz empfangen.
Einige wichtige Grundregeln für
den Betrieb über FM-Transponder
-
Leistung auf ein Minimum reduzieren - wenn der Transponder
zugestopft wird, nützt das niemandem
-
erst hören, nicht in laufende QSO's rufen sondern abwarten
-
Pfeifen, Klopfen, "Ola, Ola" usw. ist überflüssig -
auf einem FM Transponder braucht man sich nicht einpfeifen
-
kurz fassen und QSO's auf das Wesentliche beschränken (RST,
QTH-Loc und evtl. Name reichen)
-
Disziplin üben - in den kostbaren 14 Minuten will jeder ein QSO
fahren
Die folgenden Begriffe sind wichtig für HEO's (High Earth
Orbits) Satelliten.
ALAT
ALAT steht für Attitude-LATitude, also eine Breitenangabe
(Latitude) der Fluglage (Attitude) des Satelliten. Die Bezugsebene
der Fluglagenbestimmung ist die Orbitebene des Satelliten. Die
Breitenangabe ALAT der Fluglage zeigt an, wie weit die +Z-Achse des
Satelliten aus dieser Ebene herauszeigt. Positive Werte zeigen eine
Neigung nach Norden an, negative eine Neigung der Achse nach Süden.
Die Hauptstrahlrichtung der Antennen ist in +Z-Achse. Je näher ALAT
also an 0 herangeht, desto besser sind die Antennen in der
Nord/Süd-Richtung zum Erdmittelpunkt ausgerichtet.
ALON
ALON steht für Attitude-LONgitude, also die Längenangabe
(Longitude) der Fluglage (Attitude). Die Bezugsachse ist die große
Halbachse, die Perigäum (erdnächster Punkt der Umlaufbahn),
Erdmittelpunkt und Apogäum (erdfernster Punkt) miteinander
verbindet. Bezugspunkt ist das Apogäum und die Zählrichtung geht in
der gleichen Richtung wie die Satellitenbewegung auf der
Umlaufbahn. ALON zeigt mit Werten von 0 bis 359 an, wie die
+Z-Achse in Bezug zur großen Halbachse steht. ALON = 0 bedeutet zum
Beispiel, dass die Antennen im Apogäum Richtung Erde zeigen, bei
ALON = 180 zeigen sie im Perigäum zur Erde. Werte zwischen 0 und
180 geben an, dass die +Z-Achse auf dem Weg vom Apogäum zum
Perigäum Richtung Erde zeigen, und bei Werten zwischen 180 und 359
zeigt sie vor dem Apogäum zur Erde.
Illumination
Die Illumination oder Ausleuchtung gibt an, wieviel Prozent der
maximalen Energie die Solarzellen erzeugen können. Fällt das
Sonnenlicht senkrecht auf die Solarzellen beträgt die Illumination
100%. Je mehr die Sonne die Solarzellen von der Seite bestrahlt,
desto geringer wird die Ausleuchtung. Fällt das Sonnenlicht
seitlich auf die Zellen beträgt die Illumination 0%. Es besteht der
Zusammenhang: Illumination = 100 * cos (Solarangle).
MA
Der Umlauf des Satelliten um die Erde ist in 256 zeitgleiche
Teile, MA-Werte, unterteilt. Die Zählung beginnt bei 0 im Perigäum,
erreicht im Apogäum 128 und im nächsten Perigäum 256. Bei rund
1,269 Umläufen von AO-40 pro Tag beträgt eine MA-Einheit etwa 4
Minuten und 26 Sekunden. Anhand der MA-Werte können bestimmte
Systeme des Satelliten (Sender, Empfänger, Experimente,
Lageregelung) durch den Bordrechner ein- und ausgeschaltet werden.
Im späteren Betrieb können bestimmte Transponderkombinationen in
einer Art Fahrplan durch MA-Werte angegeben werden.
Squint
Der Squint-Winkel oder auch Schielwinkel gibt an, wie sehr die
Hauptantennenstrahlrichtung des Satelliten vom Beobachter weg
zeigt. Ein Squint von 0 Grad bedeutet, dass die Satellitenantennen
optimal auf die Bodenstation ausgerichtet sind. Der Gewinn ist
maximal, und Effekte durch den Spin sind minimal. Je höher der
Squint desto schlechter wird die Hörbarkeit des Satelliten. Bei
einem Schielwinkel von 90 Grad sieht man den Satelliten von der
Seite, bei 180 Grad sieht man ihn von hinten.
In Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der benutzten
Satellitenantenne ist ein brauchbarer Betrieb zu unterschiedlichen
Squintwinkeln möglich. Mit der S2-Antenne(AO-40)wurden
beispielsweise gute Empfangsberichte bei einem Squint unter 60 Grad
und besonders unter 35 Grad gemeldet. Hier werden Hauptkeule und
erste Nebenkeule empfangen. Die S1-Antenne hat einen kleineren
Öffnungswinkel, dafür aber auch mehr Gewinn, und wird nur bei noch
kleineren Squintwinkeln Sinn machen.